Wieder zu Hause in München, wird heute erstmal ein Teil der Wäsche gewaschen, ein Erholungstag eingeschoben. Meine Katzen freuen sich, dass sie viel mit mir "rumhängen" können und ich genieße es, den letzten Tag Olympia noch am Fernseher verfolgen zu können. Der moderne Fünfkampf interessiert mich da sehr, zudem auch Basketball, später dann natürlich auch die Schlussfeier.
Hab jetzt auch Zeit, das Trainingslager nochmal Revue passieren zu lassen und bin total zufrieden damit. Das war einfach rund, da hat alles gepasst: Unterkunft/Verpflegung, optimales Wetter, nette Unterhaltungen und der Hauptpunkt, das Training selbst. Wir haben viel geschafft, mein Trainer konnte das Pensum durchziehen, was er sich vorgenommen hatte, ich habe nochmal einiges begriffen, konnte infolgedessen ein paar Dinge verändern, aber an manchem werde ich noch weit über London hinaus zu arbeiten haben.
Ich bin auf jeden Fall voll auf London eingestellt, bin "Feuer und Flamme für London", wie es so schön auf dem T-Shirt des OSP-Rheinland steht, das alle Londonteilnehmer bei der Verabschiedung in Köln bekommen haben. Was ich nur mehr und mehr feststelle ist, dass ich aufpassen muss, dass mich "dieses Feuer" nicht schon vor London "verbrennt", dass einem die letzte Zeit vor London Energien abzieht, die man dort dann wirklich nötig braucht.
Viele der Olympiateilnehmer haben ja gesagt, dass sie von der Atmosphäre im Stadion irgendwie erschlagen waren. Manche positiv, viele aber auch negativ. Darauf will ich mich im Vorfeld einstellen, mir die Freude nicht nehmen, will aber versuchen, mir "Ruhepole" zu suchen.
Ich hatte immer ein Bild vor Augen, wenn ich geworfen habe, das konnte ich gut abrufen, wenn es schwierig wurde, das hat mir Ruhe und Sicherheit gegeben. Ich hab mir vorgestellt, dass ich am OSP in München Speere in die Weitsprunggrube werfe. Das haben wir mal vor vielen Jahren gemacht, doch jetzt hab ich ein neues, das für London noch besser passt. Da es mein Bild ist, mit dem eh kein anderer was anfangen kann, lasse ich Euch gern daran teilhaben.
Auf dieser Trainingswiese in Kienbaum hab ich so viel begriffen und umsetzen können, dass ich mich nach der letzten Trainingseinheit noch hingesetzt hab und versucht hab, alles abzuspeichern. Hier ist das "Bild", das ich mitnehmen werde:
Heute reist das gesamte Nationalteam in Kienbaum an, für mich passt das leider nicht, drum bin ich schon wieder zu Hause. Aus diesem Grund durfte ich meine Unterschrift auf der großen "London 2012"-Tafel schon vor ein paar Tagen dort drauf setzen. *stolz*! :-))
Ich wünsche meinen Kollegen vom Nationalteam auf jeden Fall eine schöne, schaffensfrohe und auch "teambildende" Woche in Kienbaum und freu mich auf ein Wiedersehen in London!!
Meinem Trainer an dieser Stelle ganz, ganz herzlichen Dank, dass er seinen Urlaub für diese Zeit geopfert hat, seiner Frau lieben Dank für das Verständnis und war klasse, dass sie mit in Kienbaum dabei war.
Was gibt es heute noch zu sagen? Ich werde heute Abend mit meiner besten Freundin Sabine zum Sushi essen gehen, sonst vergisst die noch wie ich aussehe, werde in den nächsten Tagen ein "lockeres Trainingsprogramm" durchziehen (wie mir verordnet wurde) und freu mich schon auf die letzte Etappe vor London, das Trainingslager in Lana/Südtirol (in knapp 10 Tagen).
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